Hyperaktivität - Warum zappelt der Philipp?
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Die Diagnose ADHS ist in den vergangenen Jahren wie kaum eine andere zum Reizthema geworden. Nur selten thematisiert wird dabei Folsäure. Vielleicht zu Unrecht.
Über ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) wird seit Jahren hitzig debattiert. Während ADHS für die einen eine Modediagnose unserer Leistungsgesellschaft ist, um lebhafte Kinder medikamentös ruhig zu stellen, warnen andere davor, ADHS zu bagatellisieren, da viele Kinder dringend auf Medikamente angewiesen seien. Die Wahrheit liegt wohl, wie so oft, irgendwo in der Mitte.
ADHS und der "Struwwelpeter"
ADHS ist heute die am häufigsten diagnostizierte Verhaltensstörung im Kindes- und Jugendalter, wobei Jungen deutlich häufiger betroffen sind als Mädchen. Fakt ist auch, dass ADHS an sich nichts Neues ist. Bereits 1845 beschrieb der deutsche Nervenarzt Heinrich Hoffmann in seinem Kinderbuch "Struwwelpeter" in den Geschichten vom "Zappelphilipp" und vom "Hans-Guck-in-die-Luft" viele Symptome, die bis in die heutige Zeit mit den Begriffen Hyperkinetisches- oder Hyperaktivitäts-Syndrom bezeichnet werden. Der Begriff ADHS hat sich erst seit den 1990er-Jahren bei uns eingebürgert.
Als primäre Ursache für ADHS wird gemäss aktuellem Forschungsstand eine Funktionsstörung im Gehirn vermutet, die stark genetisch bedingt ist. Das Gehirn schafft es nicht, unwichtige Informationen herauszufiltern. Das führt zu den typischen ADHS-Symptomen wie Ablenkbarkeit, Impulsivität und Zappeligkeit. Da es ADHS in sehr unterschiedlichen Ausprägungen gibt, sollte auch die Behandlung individuell angepasst werden. Ob und ab welchem Zeitpunkt dabei auch Medikamente wie Ritalin zum Einsatz kommen sollen, wird bis heute kontrovers diskutiert.
Folsäure und ADHS?
Dieser Zusammenhang wird selten diskutiert. Immerhin haben einerseits langfristige Studien in Norwegen, Holland und England gezeigt, dass bei niedrigen Folatwerten der Mutter in der Frühschwangerschaft ein erhöhtes Risiko beim Kind für spätere Verhaltensauffälligkeiten wie Hyperaktivität, emotionale Störungen und sogar Autismus besteht. Andererseits kann auch ein Folatmangel beim Schulkind zu Verhaltensstörungen führen. So zeigte eine schwedische Studie bei Kindern mit hohem Folatspiegel, dass diese sich besser konzentrieren konnten und im Durchschnitt bessere Noten erzielten.
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