Kartoffeln – für ein gutes Bauchgefühl

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Einst war die Kartoffel eines unserer wichtigsten Grundnahrungsmittel, heute wird sie meist als Beilage degradiert. Wer jedoch etwas tiefer gräbt, erkennt, dass die Kartoffel viel mehr kann als Rösti, Pommes frites und Co. – gerade auch im Hinblick auf die Schwangerschaft.

Von wegen langweilig! Die unscheinbaren Erdäpfel sind zwar weder hip noch neu – dennoch werden sie häufig unterschätzt. Neben der kulinarischen Perspektive schlummern auch viele spannende Nährstoffe und gesundheitliche Vorteile in und unter der Schale. Wir verraten dir 5 Gründe, warum die tolle Knolle deutlich mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick vielleicht vermuten mag.

Kalorienarm? Richtig gelesen!

Der Dickmacher-Mythos der Kartoffel hält sich hartnäckig – zu Unrecht. Denn wenn man sich die Nährwerte genauer betrachtet, fällt das Urteil überraschend gut aus: 78 Prozent Wasser, 16 Prozent Kohlenhydrate und mit 0.1 Prozent Fett nahezu fettfrei. Auf 100 Gramm liefert die Kartoffel schlanke 76 Kilokalorien.

Auch im Vergleich mit «Beilagenkonkurrenten» wie Pasta (160 Kilokalorien auf 100 Gramm) oder gekochtem Reis (150 Kilokalorien pro 100 Gramm) macht die Kartoffel eine gute Figur und weist einen deutlich geringeren Kaloriengehalt auf.

In Verruf geraten ist die Knolle, weil viele beliebte Zubereitungsarten wie Rösti, Pommes oder Bratkartoffeln sehr fettreich sind. Zudem saugt die Kartoffel viel Sauce bzw. Fett auf, weswegen die Zubereitungsart für den Kaloriengehalt massgeblich ist.

Ein Blick unter die Schale: Diese Nährwerte verstecken sich in der Knolle

Wusstest du, dass in einer Kartoffel tatsächlich mehr Vitamin C als in einem Apfel steckt? Nämlich rund 17 Milligramm auf 100 Gramm. Da Vitamin C vom Körper nicht selbst hergestellt oder gespeichert werden kann, muss es kontinuierlich über die Nahrung zugeführt werden.

Mann mit Kiste voller Kartoffeln auf dem Feld

Weiter sind Kartoffeln reich an Kalium. Dieser Mineralstoff sorgt dafür, dass Informationen von Zelle zu Zelle weitergeleitet werden können, und ist daher unerlässlich für die Funktion unserer Organe, unseres Nervensystems und unserer Skelettmuskulatur. Kalium gehört zudem zu den basischen Mineralstoffen und ist an der Regulation des Säure-Basen-Haushaltes beteiligt.

Weit oben auf der Sattmacher-Hitparade

Mit Blick auf die Waage sind lang anhaltende, gesunde Sattmacher besonders beliebt. Die Kartoffel zählt neben Lebensmitteln wie Haferflocken, Bananen und Hülsenfrüchten zu den beliebtesten Sattmachern. Verantwortlich für den lang anhaltenden Sättigungseffekt ist unter anderem die enthaltene Stärke, die teilweise schon im Mund aufgespalten wird und so besonders früh dem Körper signalisiert, dass Energie auf dem Weg ist. So stellt sich das Sättigungsgefühl schneller ein. Zudem können die komplexen Kohlenhydrate nur langsam im Körper aufgespalten werden, was das Sättigungsgefühl verstärkt.

Sodbrennen in der Schwangerschaft – ein Fall für Kartoffelsaft

Die Kartoffel wird oft und gerne auch als natürliches Hausmittel eingesetzt. Das Knollengemüse ist nämlich sogenannt basenüberschüssig und kann dadurch Magensäure neutralisieren und einer Übersäuerung des Körpers entgegenwirken. So kommt Kartoffelsaft häufig bei Sodbrennen oder Magenkrämpfen als pflanzliche Alternative zum Einsatz. Kartoffelsaft hat dabei keinerlei Nebenwirkungen und wird deshalb besonders gerne in der Schwangerschaft als natürliches Hausmittel eingesetzt.

Warum die Kartoffel öfters auf dem Teller bzw. im Glas landen sollte

Heimisch, gesund & kalorienarm. In den letzten Jahren ging der Konsum zwar zurück, doch nach wie vor essen wir Schweizerinnen und Schweizer pro Jahr unglaubliche 47 Kilogramm Kartoffeln pro Kopf. Die heimische Knolle enthält viel Wasser, wenige Kalorien sowie sättigende komplexe Kohlenhydrate – somit ist sie ein toller Sattmacher und wird zu Unrecht als Dickmacher verteufelt.

Auch als beliebtes Hausmittel bei Magenbeschwerden ist die Kartoffel – in flüssiger Form – heute nicht mehr wegzudenken. Kartoffelsaft ruft praktisch keine Nebenwirkungen hervor und kann Magensäure neutralisieren. Deshalb wird sie auch besonders gerne in der Schwangerschaft als natürliches Hausmittel bei Sodbrennen eingesetzt.

Somit sollte die tolle Knolle definitiv öfters bei dir auf dem Teller bzw. im Glas landen.

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